Ob Christbaumkugeln, Weihnachtskugeln oder einfach Baumschmuck genannt, sind die unterschiedlichen kleinen und großen Kugeln in der Weihnachtszeit nicht mehr aus unserem Blickfeld wegzudenken. Auch wer in seiner privaten Umgebung auf einen traditionell geschmückten Baum verzichtet kommt an den Klassikern der Weihnachtsdekoration nicht vorbei. Denn durch die mittlerweile unterschiedlichen Herstellungen und Anfertigungen, findet man diese in der Vorweihnachtszeit auch draußen auf all seinen Wegen. Durch wetterbeständigen Material werden Weihnachtsbaumkugeln immer beliebter auf Weihnachtsmärkten oder zur Verschönerung von Einkaufsstraßen genutzt. Auch für das eigene zu Hause werden beim Thema Weihnachtskugeln schon seit einigen Jahren keinerlei Regeln oder Tabus mehr gesetzt. Um auch in die Weihnachtsdekoration seinen individuellen Charakter mit einfließen lassen zu können, wird die Herstellung dieser bereits mit personalisierten Nachrichten oder Bildern angeboten. Sie finden selbst Weihnachtsmuffel ihre passenden Weihnachtsbaumkugeln und bekommen bei den raffinierten Designs ein kleines grinsen ins Gesicht.

 

Der Ursprung

Doch was heute durch die fortschreitende Digitalisierung keine Grenzen mehr kennt, begann mit stilvoller und klassischer Tradition. Noch lange vor dem heut bekannten Weihnachtsbaum und seiner heutigen Dekoration, wurde in vielen Familien der sogenannte Zuckerbaum Tradition zum jährlichen Weihnachtsfest. Dieser Name wurde zum entscheidenden Punkt bei der Dekoration, denn diese bestand zu Beginn des 18. Jahrhunderts vorzugsweise aus Äpfeln, Nüssen, verschiedenem Gebäck und Süßigkeiten wie Bonbons. Neben Naturalien spielten die Symbole der Äpfel und Nüsse auch in vergoldeten und versilberten Formen schon früh eine dekorative Rolle am Weihnachtsbaum. So wurden Wallnüsse beispielsweise durch Rauschgold weihnachtlich verziert. Da die gewerbliche Herstellung der Weihnachtsbaumkugeln erst wenige Jahrzehnte später anfing, wurde jeglicher Baumschmuck, inklusive aufwendigen Verzierungen, in Handarbeit der jeweiligen Familien als Unikate hergestellt. Durch die verschiedenen Fertigkeiten der einzelnen Familien, wurden die selbstgemachten Kugeln oftmals untereinander getauscht oder verschenkt.

 

Die Entstehung des Glasschmuckes

Weihnachten spiegelt die Zeit der Märchen und Legenden wieder. So besagt eine Legende beispielsweise, dass der gläserne Baumschmuck auf einen armen Glasbläser aus Thüringen zurückzuführen wäre. Da dieser, der Legende nach, sich eines Jahres keine Äpfel oder Nüsse für seinen Weihnachtsbaum leisten konnte, kam dieser auf die Idee das Glas in dieser besonderen Kugelform zu gestalten und damit anschließend seinen Weihnachtsbaum zu verschönern. Belegt ist diese Legende bis heute allerdings nicht. Der erste belegte über Weihnachtsbaumkugeln aus Glas erfolgt 1848 in einem Auftragsbuch eines Glasbläsers. Bereits im Jahr 1870 begann Justus von Liebig gläserne Kugeln, für naturwissenschaftliche Experimente und Geräte, mit einer Silberlösung zu überziehen. Im Jahr 1880 wurden die ersten Weihnachtskugeln aus Glas nach Amerika importiert und erhielten somit ihren nächsten großen Aufschub. Mit der in Thüringen 1907 gegründeten Glasbläser-Genossenschaft erhielten die Weihnachtskugeln einen weiteren Aufschwung und halfen durch den Export sogar dabei, die deutschlandweiten Folgen der Inflation zu mildern. In den nächsten Jahren wuchs die internationale Konkurrenz und die gläsernen Kugeln wurden nun auch in Österreich und Polen hergestellt. Später, in Zeiten der DDR, begann die maschinelle Massenproduktion übernommen durch die Volkseigenen Betriebe. Seit daher wurden auch die Kunststoffkugeln immer beliebter, da diese nicht so schnell zerbrachen. So entwickelten sich immer weitere Herstellungsmöglichkeiten und der Weg zu den heutig vielfältigen Weihnachtsbaumkugeln wurde gelegt.

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